Wohnraummangel vs. ansteigender Flächenverbrauch
Zu Gast bei den Architekturgesprächen 2020 und im SWR2 Journal am Mittag
Seit vielen Jahren arbeite ich daran, das Thema "Suffizienz" in die Diskussion um Siedlungsentwicklung, Architektur und Bau einzuspeisen. Das Potenzial des Suffizienzprinzips für die Wohnraumentwicklung wird sehr unterschätzt und damit verbundene Handlungsstrategien sorgen nicht selten für hochgezogene Augenbrauen.
Suffizienz heißt für mich vor allem eine bedarfsorientierte Siedlungsentwicklung, eine verbesserte Nutzung des Wohnraumbestands und ein Umdenken bei der Frage, wie wir Wohnqualität verstehen. Effizienz und Konsistenz sind wichtige Prinzipien der Nachhaltigkeit, aber sie alleine können den Flächenfraß, die Flächennutzungskonkurrenzen und das Fehlen von bezahlbarem und gleichzeitig attraktivem Wohnraum in den Ballungsräumen nicht ausgleichen. Wir dürfen die Bedeutung von Suffizienzstrategien nicht länger unterschätzen.
Umso mehr freut mich die öffentliche Aufmerksamkeit, die das Thema derzeit erfährt - Sei es durch ein Architektur-Fachpublikum, die Medien, Kommunen oder die interessierte Öffentlichkeit.
Am 01. Oktober 2020 war ich eingeladen, auf den Stuttgarter Architekturgesprächen einen Vortrag zum Thema "Nachhaltiges Bauen" zu geben und habe vorab mit dem SWR2 über Suffizienzstrategien in der Siedlungsentwicklung gesprochen.
Der SWR2 war so freundlich, uns einen Mitschnitt des Radiointerviews zur Verfügung zu stellen. Hört hier gerne nach, was ich zum Thema Wohnraumentwicklung im Bestand zu sagen habe:
Autorin:
Anja Bierwirth
Anja Bierwirth ist Architektin und Umweltwissenschaftlerin und leitet am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik den Forschungsbereich Stadtwandel. Anja leitet und koordiniert das Projekt OptiWohn.